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Wer hätte gedacht, dass sich die Zeiten so schnell und dramatisch für uns alle ändern. Wir haben Anfang April und die Welt steckt mitten in der Corona Pandemie. Die Gesellschaft und die gesamte Wirtschaft stehen in einem Ausmaße Kopf, wie es die allermeisten von uns noch nicht erlebt haben.

Die Menschen haben Angst um ihre Existenzen und ihre Zukunft. Alles, was bisher einmal galt, scheint sich aufzulösen und im freien Fall zu sein.

Hier wollen wir als PUZZLE Team einen kleinen Hoffnungsbeitrag liefern. Hoffnung und Hilfe für Kinder und Familien in der Krise und Hoffnung und vorbereitet sein auf die Zeit nach der Krise. So wie es aussieht, wird nach Corona der Bedarf allein schon durch die wirtschaftlichen Konsequenzen für viele Familien deutlich höher sein als zuvor.

Während ich hier sitze und meine Kurzarbeits-Zuhause-Zeit nutze, um euch über PUZZLE Kids zu informieren, rattert neben mir auf dem Wohnzimmertisch die Nähmaschine, auf der Atemschutzmasken für die Stadt Butzbach genäht werden. Arbeitsteilung in Corona Zeiten. Alle setzten sich ein, um sinnvoll etwas für die Gesellschaft zu tun. Und so erlebe ich auch die anderen aus unserem PUZZLE Team. Sehr hohen Stellenwert haben dabei für uns die Kinder – „unsere“ Kinder aus der Hausaufgabenhilfe. Denn die PUZZLE Kids Arbeit ist ja kein neues „Startup“ ohne „Kundschaft“. PUZZLE Kids wurde gegründet, um den immer weiter steigenden Bedarf an Hilfe für die schwächsten in der Gesellschaft zu ermöglichen und entsteht aus der seit Jahren bestehenden Hausaufgabenhilfe unserer Kirchengemeinde. Und so versuchen wir auch in diesen besonderen Zeiten möglichst viele Kindern aufzufangen, die sonst durchs Raster fallen, keine Chance hätten. Und da lassen sich kreative Wege beschreiten, z.B. tägliches Homeschooling per WhatsApp, Skype und Telefon oder dem Vor-die-Tür-stellen von Büchern und Spielen.

Und wo stehen wir in der Aufbauarbeit von PUZZLE Kids? Aktuell standen wir in regem Austausch mit verschieden Behörden, wie dem Jugendamt, dem Gesundheitsamt, der Bauaufsicht etc. Hier ging es um Themen wie Betriebserlaubnis, Eingruppierung der Arbeit und zu erfüllende Vorgaben. Wir haben inzwischen auch sehr geeignete Räumlichkeiten in Butzbach gefunden, die wir mieten möchten. Es handelt sich um eine großzügige Altbauwohnung mit 170 qm, welche bisher als Zahnarztpraxis genutzt wurde. Hier sind wir in Verhandlung mit dem Vermieter, denn zahlreiche behördliche Auflagen bedürfen einiger Umbauten. Z.B. müssen zusätzliche Toiletten gebaut werden, es braucht einen zweiten baulichen Fluchtweg und Barrierefreiheit. Hier wurde eine Architektin beauftragt, um Kosten und Machbarkeiten zu ermitteln. Froh sind wir um die gute Zusammenarbeit mit dem Vermieter. Ob wir die Räume wirklich bekommen, ist aber noch offen.

Von der Stiftung Wertestarter wurden uns, völlig unabhängig von noch zu entscheidenden Förderzusagen, die Finanzierung von 10 Beratungsstunden durch Jumpers bewilligt. Jumpers unterhält im ganzen Bundesgebiet selber zahlreiche solcher Projekte wie unseres und unterstützt und berät im Aufbau solcher Arbeiten.

Mit Ausbruch von Corona kam dann auch für uns der Freeze aus vollem Galopp. Behörden wurden geschlossen, Entscheidungen mussten vertagt werden, Treffen waren nicht mehr möglich. Froh sind wir aus heutiger Sicht, dass wir bis zum öffentlichen Shutdown noch keinen Mietvertrag und keinen Anstellungsvertrag abgeschlossen hatten. So gab es zumindest keinen Mittelabfluss. Nun PUZZLEn wir im Homeoffice. Wie wäre es z.B. mit Beratungsstunden durch Jumpers per Skype? Wir sind dran. Ziel ist es, möglichst bald so aufgestellt zu sein, dass wir dem wahrscheinlich gewachsenen Hilfebedarf der Kinder gut begegnen zu können. Die nötigen Finanzen sind dabei weiterhin eines der großen Arbeitsfelder im Hintergrund. Hier sind wir für jede Spende dankbar.

Eingangs sprach ich von einem Hoffnungsbeitrag, den wir mit PUZZLE Kids den Menschen geben wollen. Auch wenn für uns im Team derzeit vieles im Fluss ist und neu gedacht werden muss, ist diese Hoffnung für uns nicht unbegründet. Der Psalmist schreibt in seinem 91sten Psalm: „Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, der kann bei ihm, dem Allmächtigen, Ruhe finden.“ Diese Ruhe wünsche ich Ihnen, Euch und uns. Aus dieser Ruhe heraus können wir arbeiten. Lasst es uns anpacken!

In diesem Sinne, herzlichst,

Rüdiger Wolf